+++ Polizei beendet Tanzveranstaltung in der Tanne +++
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In Tannenkirch war im 18. Jahrhundert der Wunsch nach einem eigenem Gasthaus als Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens immer stärker geworden.
1754 erhielt der Wirt Burckhardt Tanner aus Kandern vom Markgraf von Baden die Konzession.
Seit 1820 ist die Tanne im Besitz der Familie Senn, weil der Tannenkircher Johann Senn das Herz, die Hand und das Haus der schönen Wirtstochter Margarete Tanner gewann.
Dass die Tanne schon damals im Mittelpunkt des politischen Dorflebens stand, zeigt eine Episode aus dem Revolutionsjahr 1848:
Ein republikanisch gesinnter Dorflehrer hielt im Schankraum aufrührerische Reden gegen den Großherzog und die dörfliche Obrigkeit. Daraufhin wurde ihm vom Wirt Johann Senn das Hausverbot
erteilt.
Seit 1999 führen Peter und Astrid Senn die Tanne. Er absolvierte seine Kochausbildung im renommierten "Schwanen" in Bad Bellingen.
Astrid Senn ist eigentlich nicht vom Fach, sondern hatte vor der Heirat als Chefsekretärin eine gute berufliche Position.
Mit der Gastronomiearbeit konnte sie sich dann aber rasch anfreunden. Sie unterstützt die Küche, den Service, macht die gesamte Buchhaltung und versorgt die 3 Kinder.
Unentbehrliche Kraft im Familienbetrieb ist Sonja, die Schwester des Wirts. Ihr ist die Regie des Services anvertraut. Ihre Beliebtheit bei den Gästen ist geradezu sprichwörtlich.
Die familiäre Atmosphäre in der Tanne ist letzlich auch so etwas wie ein "stilles Betriebskapital".
Denn seit Generationen wird bei der Familie Senn darauf geachtet, dass nicht nur das Preis-Leistungs-Verhältnis des gastronomischen Angebotes stimmt. Sondern auch, dass sich der Gast im
ländlich-heimeligem Flair gut aufgehoben fühlt.
(Tanne Tannenkirch. Aus dem amtlichem Verkündigungs-Blatt vom 24.9.1876)
… Die Blechmusik-Gesellschaft von Weil, unter ihrem Direktor Fingerli, erfreute uns mit einer Reihe musikalischer Produktionen, welche uns vergessen ließen, daß wir den Klängen eines
Dilettanten-Concertes lauschten. Nach dem Schlusse des Concertes spielte die Musik als "Zugabe" noch einige sehr hübsche Tänze, welche die jüngeren Besucher bis in die Fußzehen elektrisirten. Wie
auf ein Zauberwort hatte sich der Concertsaal in einen Ballsaal verwandelt - aber das Auge des Gesetzes wacht und sieht sogar "des Nachts um halber elf!"
Und wie es im Lied heißt: "Kaum gedacht, war der Lust ein End gemacht!":
Ein Handlanger der Göttin Justitia erschien, welcher mit einem feierlichen "'isch Fierobe, Ihr Heere" dem fröhlichem Treiben ein Halt entgegensetzte. Einige Worte der Anerkennung gebühren noch
dem gemüthlichen Wirth, Herrn Senn, welcher in jeder Beziehung das volle Lob seiner Gäste verdient.
Nicht umsonst singt das Lied:
Z'Tannechirch bim Senn
Hend Sie, was mir wenn:
Guete Choscht und guete Wi!
Weiß nit wo's chönnt besser si
Z'Tanne, Z'Tanne, z'Tannechirch bim Senn!
Im Saal der Tanne hängen 2 Bilder von Albert Anker, die anschaulich das Leben unserer Vorfahren dokumentieren (ca. 1880).